Die Locitechnik

Die Locitechnik, die manchmal auch Methode der Orte genannt wird, gilt als die älteste Merktechnik. Sie wurde bereits von griechischen und römischen Rednern benutzt, die sich damit die wichtigsten Begriffe für lange Reden eingeprägt haben.

Bei der Locitechnik geht man wie folgt vor:

  1. Man wählt sich einen Weg aus, an dem gut bekannte und markante Orte liegen. Dies könnte z.B. der Weg zur Arbeit, Schule oder Universität sein.
  2. Die zu lernenden Begriffe werden durch eine bildliche Vorstellung mit den einzelnen Orten verbunden.

Zum Abrufen der Informationen braucht man lediglich den Weg vom Anfang bis zum Ende durchzugehen.

Auf den ersten Blick ist die Locitechnik der Technik der assoziativen Verbindungen und der Geschichtentechnik sehr ähnlich. Sie hat allerdings einen großen Vorteil: Das Vergessen eines Begriffs führt nicht zum Abbruch der Kette, da die Bilder, mit denen die Begriffe verbunden werden, vom Lernstoff unabhängig sind.

Beispiel

Aufgabe: Lernen Sie die folgenden 10 Begriffe auswendig.
Telefon - Kugelschreiber - Lehrer - Affe - Rose - Zahn - Burg - Feld - Wagen - Flasche

Der gewählte Weg, z.B. zur Arbeit, könnte folgendermaßen aussehen: Haustür, Kiosk, Bahnübergang, Kraftwerk, Kirche, Kilometerstein, Schneiderladen, Brücke, Supermarkt, Fabrik.

Nun werden die Begriffe beider Ketten paarweise verknüpft: Als Sie die Haustür schließen klingelt Ihr Telefon. Sie gehen weiter und kommen am Kiosk vorbei, bei dem gerade Kugelschreiber im Sonderangebot sind. Am Bahnübergang sehen Sie einen Lehrer mit seiner Klasse. Das Kraftwerk hat hohe Schornsteine, auf denen Affen herumklettern. Aus der Kirche kommt ein frisch verheiratetes Ehepaar mit einem Strauß Rosen. Der Kilometerstein am Wegesrand sieht heute aus wie ein hohler Zahn. Aus dem Schneiderladen tritt ein Ritter, der Sie nach dem Weg zur Burg fragt. Von der Brücke haben sie einen wunderbaren Blick auf ein Kornfeld. Am Supermarkt läd eine Frau gerade ihre Einkäufe in ihren Wagen. Die Fabrik hat heute Schornsteine in Flaschenform.

Mehr Informationen zur Locitechnik finden Sie im Buch  "Lernen zu lernen" von Werner Metzig und Martin Schuster.