Die Lernenheute Lesetips

Sechs wichtige Tips helfen Ihnen, sofort Ihre Leseleistung zu verbessern:

Lesen Sie mit einem Ziel

Viele Menschen lesen ziellos. Die Folge davon kann sein, daß das Gehirn nicht weiß, welche Informationen es dauerhaft speichern soll. Nach dem Lesen ist man dann genauso klug wie zuvor. Setzen Sie sich daher ein klares Ziel, bevor Sie mit dem Lesen beginnen. Je genauer das Ziel formuliert ist, desto effektiver können Sie lesen. Entsprechend Ihrem Ziel wird sich dann auch die Lese­geschwin­dig­keit verändern. Beispielsweise werden Sie einen Roman, bei dem Sie die Handlung verstehen möchten, langsamer lesen als eine Zeitung, die Sie mit dem Ziel lesen, neue Informationen zu bereits bekannten Themen zu erhalten.

Trauen Sie sich, schneller zu lesen

Die durchschnittliche Lese­geschwin­dig­keit liegt bei ca. 180 bis 200 Worten pro Minute. Das Gehirn arbeitet aber bei der doppelten Geschwindigkeit, also ca. 400 Worten pro Minute deutlich besser. Allerdings müssen Sie sich trauen, mit dieser höheren Geschwindigkeit zu lesen, denn in der Schule wurde den meisten Schülern beigebracht, man solle langsam und sorgfältig lesen. Ist das Gehirn einmal an eine höhere Geschwindigkeit gewöhnt, werden Sie die bessere Aufnahme des Lesestoffs bemerken.

Verwenden Sie eine Lesehilfe

Besorgen Sie sich als Zeigeinstrument einen langen, dünnen Gegenstand (z.B. einen Stift, eine Stricknadel oder ein Eßstäbchen), der die Sicht auf das Papier nicht blockiert. Setzen Sie diese Lesehilfe unter die Zeile, die Sie gerade lesen und führen Sie sie leicht aber nicht ruckartig mit. Die Lesehilfe hilft dem Auge, auf dem Blatt einen Fixierungspunkt zu finden. Dadurch wird die Augenbewegung geradliniger und der Lesevorgang schneller. Au­ßer­dem werden dadurch zwei Effekte reduziert, die Ihre Lese­geschwin­dig­keit reduzieren: Regression und Zurückspringen.

Trennen Sie sich von alten Angewohnheiten

Außer der niedrigen Geschwindigkeit wird in der Schule manchmal das laute oder leise Mitlesen empfohlen, da es angeblich das Verstehen verbessert. Von diesen Angewohnheiten dürfen Sie sich aber getrost trennen: Sprechen Sie das Gelesene nicht laut mit. Versuchen Sie auch, das gedankliche Mitlesen (Subvokalisierung) zu reduzieren.

Erweitern Sie Ihr Blickfeld

Je stärker Sie Ihr Blickfeld einschränken, desto öfter müssen Sie den Lesestoff fixieren. Ihr Gehirn kann aber gleichzeitig mehrere Worte aufnehmen, also geben Sie dem Gehirn die Möglichkeit dazu. Versuchen Sie, einen größeren Bereich auf dem Papier zu erfassen. Sie können Ihr Blickfeld trainieren, indem Sie auf die Mitte einer bedruckten Papierseite sehen und versuchen, ohne Augenbewegungen so viele Worte wie möglich zu erkennen.

Trauen Sie sich, Unwichtiges wegzulassen

Wichtige Dinge werden in Texten üblicherweise hervorgehoben, z.B. durch Fett- oder Kursivdruck. Überschriften und Bildunterschriften sind ebenfalls zentrale Infor­ma­tions­quel­len in einem Text. Wenn bereits die Überschrift und andere markante Stellen im Text darauf hinweisen, daß der betreffende Abschnitt nicht die gewünschten Informationen enthält, dann überspringen Sie diesen Teil einfach. Sollte später auf diesen Abschnitt verwiesen werden, können Sie das Lesen nachholen.