Drogen

Daß die sogenannten "harten" Drogen verheerende Wirkung auf die Funktion des Gehirns haben, dürfte sich herumgesprochen haben. Um so gefährlicher sind die gesellschaftlich akzeptierten Drogen, die wir kaum noch als solche wahrnehmen: Nikotin, Koffein und Alkohol. Auch diese Stoffe können sich auf die Leistung des Gehirns auswirken.

Nikotin

Nikotin: Eine gefährliche Droge!
Der Hauptwirkstoff des Tabaks steht hier stellvertretend für das Rauchen. Nikotin selbst gehört zu den Alkaloiden. Es ist eines der stärksten bekannten pflanzlichen Gifte! In niedrigen Dosen erhöht es allerdings die Kon­zen­tra­tions­fähigkeit und lindert darüber hinaus Schmerzen, Streß, Ärger und dämpft aggressives Verhalten. Im Gehirn stimuliert Nikotin die neuronale Aktivität. Au­ßer­dem läßt es Blutdruck und Herzfrequenz ansteigen. Höhere Dosen von Nikotin führen zu Zittern und Krämpfen, schließlich (ab 50 bis 100 mg) zum Tod.

Außer dem Nikotin enthält Tabakrauch mehr als 3800 chemische Verbindungen. Die wichtigsten biologisch aktiven Be­stand­tei­le sind Kohlenmonoxyd, Benzol, Cyanwasserstoff, Nikotin, Formaldehyd, krebserzeugende Nitrosamine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Cadmium und Polonium 210. Diese Be­stand­tei­le machen Rauchen zur häufigsten vermeidbaren Todesursache mit jährlich ca. 1.000.000 (eine Million!) Opfern. Die Tatsache, daß das anregende Nikotin zu Abhängigkeit führt, macht Rauchen so gefährlich.

Auf Rauchen sollte man also wegen des hohen Gesundheitsrisikos verzichten. Der durch diese Droge erzeugte volks­wirt­schaft­liche Schaden wird nur noch durch den des Alkohols übertroffen. Es gibt genügend Möglichkeiten, Kreislauf und Stoffwechsel auf weniger gefährliche Weise anzuregen.

Koffein

Das Koffein gehört - wie das Nikotin - zu den Alkaloiden. Allerdings ist es als Nervengift deutlich schwächer. Man unterscheidet häufig zwischen Koffein und Teein, es gibt jedoch zwischen dem Koffein und dem in Tee enthaltenen Teein keinen chemischen Unterschied. Allerdings sind beim Teekonsum noch Gerbsäuren an der Wirkung beteiligt, durch die das Koffein verzögert wirkt.

Koffein wirkt kon­zen­tra­tions­för­dernd und anregend, erhöht Herzfrequenz und Blutdruck. Dies kann zu Problemen führen, wenn Herz und Kreislauf vorbelastet sind. Die Folge kann eine Überlastung des Herzens sein. Konsumiert man Koffein dauerhaft und in hohen Dosen, so kann es zu suchtähnlicher Gewöhnung kommen, was bei Koffeinentzug zu Zittern, Schlaflosigkeit, Unruhe, Herzrasen, Stim­mungs­schwankungen und Unwohlsein führen kann.

Wichtig ist auch die "wassertreibende" Wirkung des Koffeins. Die Rückresorbtion in den Nieren wird verhindert, was eine erhöhte Wasserausscheidung und dadurch einen höheren Flüssigkeitsbedarf zur Folge hat. Beim Konsum koffeinhaltiger Getränke muß man also zusätzlich Flüssigkeit zuführen - und zwar möglichst nicht in Form weiterer koffeinhaltiger Getränke.

Koffein ist also einerseits wesentlich weniger gefährlich als andere Drogen. Andererseits können vor allem hohe Dosen gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Alkohol

Das starke Nerven- und Zellgift Alkohol ist die wohl gefährlichste der gesellschaftlich akzeptierten Drogen. Kleine Mengen können zwar normalerweise zur Ent­span­nung genutzt werden, allerdings führen größere Mengen zu Aus­fall­er­schei­nungen wie z.B. Koordinations­schwierig­keiten, Sprach­schwie­rig­kei­ten, Kontrollverlust und partiellem Gedächtnisverlust. Starker Alkohlkonsum über längere Zeit führt fast immer zur Abhängigkeit. In der Folge treten dann starke Schädigungen an verschiedenen Organen auf, z.B. Herzschäden, Magenschäden (Geschwüre), Leberschäden und Hirnschäden, auch Nervenschäden der Extremitäten (z.B. dauerhaftes Kribbeln, Gefühllosigkeit oder schmerzhafte Mißempfindungen) sind häufig beobachtete Folgen. Jedes Jahr sterben weltweit hunderttausende Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums - und zwar sowohl am eigenen als auch an dem anderer.

Übermäßiger Alkoholgenuß ist also wirklich keine gute Idee. Am besten hält man sich an die folgenden Regeln:

  1. Trinken Sie Alkohol nicht als Durstlöscher.
  2. Trinken Sie keinen Alkohol, um körperliche oder seelische Probleme zu überwinden.
  3. Trinken Sie keinen Alkohol aus Langeweile.
  4. Trinken Sie keinen Alkohol, wenn Sie alleine sind.
  5. Lassen Sie sich nicht von anderen dazu drängen, Alkohol zu trinken.
  6. Trinken Sie immer etwas weniger, als Sie zu "vertragen" glauben. Verteilen Sie diese Menge über mehrere Stunden.
  7. Trinken Sie hin und wieder für einige Zeit gar keinen Alkohol.
  8. Leben Sie am besten völlig alkoholfrei!